Dienstag, 6. August 2013

Das Lektorat

Nachdem ich mich mit der Thematik “Book on Demand” beschäftigt hatte entschied ich mich dafür kein Komplettpaket, mit Lektorat, zu nehmen sondern dies extern machen zu lassen. Ich wollte mich nicht frühzeitig auf einen “Verlag” festlegen und hatte das Gefühl das es besser sei wenn nicht alles aus einer Hand kommt. Vielleicht dachte ich das der Lektor zu eng mit dem Verlag verknüpft sein könnte.

In einigen Foren recherchierte ich bzgl. des Lektorat. Als ich mich entschieden hatte liess ich von auserwählten Lektoren ein Probelektorat durchführen. Dies lief über 2-3 Normseiten welche 1800 Zeichen pro Seite umfasst. Dies kann jedoch variieren, einige Lektoren berechnen Ihre Arbeit pro 1500 Zeichen. Vor der Zusammenarbeit sollte dies genau definiert sein.

So hatte ich die Möglichkeit den Korrekturstil kennen zu lernen. Die ersten Seiten vermittelten dem Lektor auch einen Eindruck meines Schreibstils. Es hätte durchaus sein können das mein Auftrag abgelehnt bzw. kostenintensiver wird da der Aufwand zu umfangreich sein könnte. In meinem Fall war es schnell klar das es extrem viele Anpassungen geben würde da ich viele stilistische Fehler eingebaut hatte.

Für einen Anfänger auf diesem Gebiet ist es unglaublich schwierig alles korrekt darzustellen. Schreiben ist wie mit vielen Dingen im Leben, “learning by doing”. Oftmals habe ich Rückblicke eingebaut die ich besser hätte chronologisch erwähnen sollen.

Vor der Auftragsvergabe sollte der Umfang ganz klar geregelt und schriftlich fixiert werden. Ein Lektorat ist kein Korrektorat, es geht dabei um folgende Punkte:
Grammatik, Interpunktion, Stil, Sprache, Wiederholungen aller Art, Übergänge, Schauplätze, Charakterisierungen, Dialoge, Logik, Konflikte, Spannungsbogen und Schluss. Diese Punkte können natürlich variieren.
Ebenso sollte der zeitliche Rahmen abgesteckt sein. Ein Lektor arbeitet oftmals zeitgleich an mehreren Projekten. Ein wenig sollte man sich auch von seinem Gefühl leiten lassen, zwischen Autor und Lektor sollte eine gewisse Chemie bestehen. In meinem Buch sind es sehr persönliche Dinge die ich preisgegeben habe.

Was das Einarbeiten der Änderungsvorschläge angeht gibt es sicherlich unterschiedliche Vorgehensweisen und Techniken. Wir einigten uns darauf das alle Änderungsvorschläge in der Kommentarfunktion angegeben werden. Am Original wurde seitens Lektor keine Änderung vorgenommen. Alle Anpassungen wurden von mir durchgeführt, es gibt auch Vorschläge die ich nicht übernehmen wollte oder die erstmal diskutiert wurden.

Es ist zu empfehlen vorab zu besprechen in welcher Menge die Vorschläge zum Autor gelangen. Die Arbeiten während des Lektorat sind auch für den Autor nicht zu unterschätzen, wir einigten uns darauf jeweils ein Kapitel zu lektorieren welches ich dann anpasste. So war es eine überschaubare Menge.

Trotz dieser überschaubaren Menge gab es immer wieder Punkte die ich noch anpassen wollte und die mir erst nach mehrmaligem lesen aufgefallen sind. Es ist schwer abzuschätzen wie oft ich mein eigenes Buch während dieser Phase gelesen habe, aber es war sehr oft der Fall.

Rückblickend bin ich sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Die Einflüsse und Anpassungen durch des Lektorat haben mein Buch sehr bereichert. Nach dem Korrektorat habe ich nun eine sehr gute Grundlage um die Arbeiten mit dem Verlag aufzunehmen.

Ich hoffe das mein fertiges Buch viele Menschen berührt und zum Nachdenken anregt.


Euer Nils !

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